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    Vom Collegium zum Jugendhaus - das Sali wird 90!

    Großer Bahnhof zum Franz von Sales Fest im Jugendhaus Salesianum.

    Die Oblaten des hl. Franz von Sales hatten gleich doppelten Grund zum Feiern.

    Zum einen wurde das schon traditionelle Franz von Sales Fest gefeiert und zum andern 90 Jahre Oblaten des hl. Franz von Sales in Paderborn. P. Bernd Heisterkamp, der derzeitige Leiter des Jugendhauses begrüßte neben den über einhundert Gästen, auch den Chef der Salesianer, P. Thomas Vanek aus Wien, der die Festpredigt hielt.

    „Ein Fest, von dem ich schon viel gehört habe und dass ich neugierig bin selbst zu erleben“, so freute sich P. Thomas zu Beginn mit den zahlreichen Freundinnen und Freunden des Hauses und seiner Bewohner.    

    Kein Starheiliger sei der hl. Franz von Sales gewesen, so P. Thomas, sondern ein Ermutiger für den grauen Alltag. „Sich von Gott unbedingt geliebt zu wissen und dann das Gewöhnliche außergewöhnlich gut zu tun, schnell und fröhlich“, darin liege die Herausforderung und der Zauber dieses Ermutigers für die Mühen der Ebene, gerade heute.

    Dass die Salis aber auch zu feiern verstehen, stellte nach der Messe einmal mehr die Hauswirtschaft des Jugendhaus Salesianum mit ihren Suppenmenüs und den Nachtischen unter Beweis. Kleine Gesangs- und Tanzeinlagen rundeten das Festprogramm ab.

    In der Ausstellung „Vom Collegium zum Jugendhaus – 90 Jahre Sali“ liess sich nachvollziehen, dass und wie sich das Sali in Gestalt seiner Mitbrüder, Bewohner und Mitarbeiter über die Jahrzehnte immer wieder den Mühen der Ebene gestellt hat. 1930 wurde das bis dahin sogenannte St. Annahaus von den Schwestern der christlichen Liebe erworben und zum Ausbildungshaus für den Ordensnachwuchs ausgebaut. Zeitweise lebten und studierten über 40 Mitbrüder im Collegium. Lehrtätigkeiten an Paderborner Schulen, Pfarr- und Schwesternseelsorge kamen im Laufe der Jahre als Aufgaben hinzu. In den siebziger Jahren wurde in der Gesellschaft der Ruf nach Resozialisierung von Strafgefangenen immer lauter. Auch im Sali wurde dieser Ruf gehört und das KIM-Jugendcenter gegründet. Bis heute setzt sich KIM in innovativen Hilfeformen als Anwalt für Benachteiligte unserer Gesellschaft ein. Die achtziger Jahre waren zum einen von Jugendarbeit mit Jugendmessen und Bildungsveranstaltungen geprägt. Zum anderen fanden Jugendliche Lehrlinge und Schüler kompetente Unterstützung in den Wohngemeinschaften im Hause.

    Auch in den neunziger Jahren stellten sich die Salesianer und ihre Mitstreiter den Zeichen der Zeit. 1990 wurde ein Eine Welt Laden gegründet, der 2010 auszog und als „La Bohnita“ weiterbesteht. Bosnische Kriegsflüchtlinge fanden in dieser Zeit zeitweise ihr Zuhause im Sali.

    Heute ist das Jugendhaus Salesianum eine bewährte Anlaufstelle für die Erziehungshilfe, in zwei Wohngruppen und einer Tagesgruppe. Das Straßenkinderprojekt Aktion Lichtblicke Ghana e.V. hat seit 2010 hier seine Anlaufstelle und bereitet jedes Jahr bis zu vier deutsche Freiwillige auf ihren Einsatz im Projekt in Ghana vor. 2015 wurden minderjährige Flüchtlinge in einer Wohngruppe aufgenommen.

    sali2020
    Messfeier am 26.01.2020 zur Eröffnung des Festes des hl. Franz von Sales in der Kapelle des Jugendhaus Salesianum
    v.r.n.l. P. Bernd Heisterkamp, P. Thomas Vanek, P. Bernhard Lauer